Artist Statement
Das programmatisch zu verstehende Gemälde FINGER.FERTIG. in der Kopfzeile meiner Homepage ist ein malerisch formulierter Wunsch: So lässig, so selbstverständlich wäre ich gerne als Künstlerin! Ein Selbstbildnis mit Augenwischerei …?

Zerrissenheit war es eher, die mich über Jahrzehnte geprägt hat: Soll ich, darf ich, kann ich KUNST?? Auch wenn für mich seit meinem 16. Lebensjahr eigentlich nichts anderes in Frage kam, hat es doch lange gedauert, bis ich mich traute, mich selbst »Künstlerin« zu nennen; da hatte ich Lehre und Studium längst hinter mir. So dominant erschienen mir die Anforderungen meines Alltags mit Beruf, Kindern, vielfältigen Aufgaben in gemeinnützigen Organisationen und in der Großfamilie, dass ich selbst meine künstlerischen Impulse geringschätzte, stets in die zweite Reihe drängte und gleichzeitig elend darunter litt, ihnen nicht nachgeben zu können. Die Entstehung einer Bildserie wie die ALTERNATIVE ZUM GESCHIRRSPÜLEN erklärt sich hier nahezu von selbst.
»Die Künstlerin ringt nicht mit dem Werk an sich, sondern mit dem, was sie davon abhält.«
Alexandra Eicks
Mit Wandlung meiner Lebenssituation kam die Kunst von ganz alleine und mit aller Macht … zurück kann man nicht sagen, denn sie war nie wirklich fort! Auch wenn ich vornehmlich im angewandten Bereich der Grafik gearbeitet habe, die für die große Kunst ja als derartig vergiftend eingestuft wird, dass man ein dortiges Tätigsein eigentlich gar nicht zugeben darf – es gab in meinem Werk über all die Jahre immer auch die Parallelwelt der freien, frechen und aussagekräftigen Kunst. Ich möchte endgültig weg von der Komfortzone der gefälligen Arbeiten im Kundenauftrag hin zu den Werken, die nicht nur mir etwas zu sagen haben.
